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Wie schon in den vorigen Beiträgen beschrieben, liegt der Fokus des richtigen Atmens vor allem auf dem Ausatmen. Es gibt viele Folgeerscheinungen des richtigen Ausatmens, aber die bedeutendste ist wohl Bewusstheit. Richtiges Atmen bewirkt eine Umstellung unserer täglichen Gewohnheiten und macht uns auf eine besondere Weise wieder zum Herrn unseres Körpers. So bringt bewusstes Atmen beispielsweise eine bewusste Körperhaltung mit sich. Du beginnst dir bewusst zu werden, dass du nicht vornüber gebeugt sitzen und dabei gut atmen kannst, weder ein noch aus. Also richtest du dich auf und hast eine bessere Haltung.

Der durchschnittliche Mensch bewegt sich mit weit auseinander stehenden Schultern. Wenn er seine Schulterblätter hinten zusammen gibt, folgt daraus ganz zufällig auch die richtige Haltung der Schultern. Aber er erreicht noch viel mehr. Er befreit die gesamte Bauchregion von unnötigem Gewicht und Druck und schafft dadurch die passenden Bedingungen für die richtige Bewegung des Zwerchfells. Das Atmen wird sofort erleichtert, denn gewöhnlich verwenden wir einen Teil der Kraft unserer Einatmung dazu, das Gewicht von Rippen und Brust zu heben. Das Zusammenziehen der Schulterblätter gibt uns ein Gefühl von Leichtigkeit in der Bauchregion und veranlasst uns, tief zu atmen.

Eine andere wirksame Möglichkeit, die Atmung zu kontrollieren, ist das Zählen. Versuche folgende Übung: Sitze bequem in einer aufrechten Haltung, atme sachte und gleichmäßig zu einer Zahl von fünf ein. Pausiere eine Sekunde und atme dann zu einer Zahl von 12 wieder aus.
Beim nächsten Einatmen zähle wieder bis fünf ein und beim Ausatmen bis15. Die Ausatmung ist also immer deutlich länger als die Einatmung!
Praktiziere die Atemtechnik, wenn du Anfänger bist, ungefähr 2 Minuten wenn möglich 3x täglich.

Bei den anstrengenden Bedingungen des heutigen Lebens genügt automatisches Atmen unseren Bedürfnissen nicht! Sitzende Lebensweise oder monotone Arbeiten rufen nach neuer und bewusst kontrollierter Atemweise. Es würde sich auf alle Fälle lohnen, jeden Tag einen der in diesem Blog vorgeschlagenen Atemtechniken auszuprobieren.
In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich noch einige Atemtechniken mehr beschreiben, so dass du auch diese ausprobieren und evtl. in deinen Pranayama Alltag mit einbauen kannst.

Namaste, Ornella